V.T. ist mein Kind schulfähig ?

 

IST MEIN KIND SCHULFÄHIG ?


Wenn Kinder in die Schule kommen, haben sie bereits 6 Jahre ihres Lebens mit sämtlichen Sinnen auf ihre überschaubare soziale Umgebung reagiert. Das Leben und Lernen ist bis zu diesem Zeitpunkt unsystematisch verlaufen. Deshalb stellt der Schuleintritt für Kinder und Eltern eines der wichtigsten Ereignisse dar – gilt es doch nun, sich an systematische und geregelte Lernprozesse zu gewöhnen.

Früher glaubte man, man müsse nur abwarten bis biologische Vorgänge dazu führten, dass ein Kind reif für die Schule sei. Daher der früher weit verbreitete Begriff „Schulreife“. Allerdings zeigten Untersuchungen sehr bald, dass Umwelteinflüsse, wie z.B. Lernmöglichkeiten wie in der Familie und in verschiedenen Kindertageseinrichtungen viel wichtiger für die Erlangung der Kompetenzen sind, die Kinder brauchen, um den Schul-alltag erfolgreich zu bewältigen.

 

Schule und Eltern tragen jetzt gemeinsam an einer verantwortungsvollen Aufgabe:

Die Schule muss die Vorerfahrungen und Kompetenzen jedes einzelnen Kindes wahrnehmen und dem individuellen Schülerbild gerecht werden.

Die Eltern sollen die Arbeit an der Schule schätzen und gleichzeitig ihrem Kind mit seinen Stärken und Schwächen zur Seite stehen.

 

Es zählt zu den schwierigsten Aufgaben in der pädagogischen Arbeit, kindliche Fertigkeiten zu beurteilen, aber auch für die Eltern ist es nicht leicht, von ihren Sprösslingen ein objektives Bild zu erhalten.

 

Dieser Vortrag soll für Eindrücke sensibilisieren und zu Handlungen bei Eltern anregen. Er wird aber auch deutlich machen, dass die Voraussetzungen für den Schulbesuch keinesfalls nur im Schreiben von Buchstaben, im Lesen einzelner Wörter und im Aufzählen von Ziffern bestehen.

Weitaus wichtiger sind körperliche und emotionale Grundfertigkeiten, die die Basis für das Lesen, Schreiben und Rechnen darstellen.

 

    Ohne dieses Fundament kann das „schulische Lerngebäude“ nicht errichtet werden.

  1. Körperliche Schulfähigkeit

 

 

  1. 1. Grobmotorik und Gleichgewicht:

 

 

Die Körperliche Geschicklichkeit ist eine wesentliche Voraussetzung für die allgemeine Leistungsfähigkeit im Schulbereich, das gilt auch für das Lesen und Schreiben.

Übungen zur Verbesserung der Körperkontrolle und zum Aufbau grobmotorischer Fertigkeiten sollen vor allem im Tagesablauf eine große Rolle spielen.

Eltern sollten daher möglichst viele Anlässe und Situationen schaffen, bei denen sich das Kind bewegen kann. Dazu ist kein ausgefeiltes Trainingsprogramm und auch kein Turnsaal notwendig. Schon der Aufenthalt in der freien Natur und das Bewegen mit allen Sinnen (auf Bäume oder kleine Erhebungen klettern, auf allen Vieren fortbewegen, auf einer kleinen Mauer balancieren, hüpfen und laufen,..) ist sehr sinnvoll und fördert die körperliche Geschicklichkeit.

 

Es werden dadurch nicht nur Energie und Muskelkraft gefördert, sondern es verbessert auch den Gleichgewichtssinn und die Bewegungskontrolle im Raum.

Diese Bewegungen lösen Empfindungen aus, die die Speichermöglichkeiten im Gehirn vergrössern. Deshalb hängt die Bewegung eines Kindes eng mit der Entwicklung seiner Intelligenz zusammen.

 

 

Beobachtungshilfen:

 

  • Das Kind benutzt beide Beine beim Begehen einer Treppe abwechselnd

  • Treppensteigen, ohne sich festzuhalten

  • Bewegungsabläufe koordinieren (2 Schritte gehen, 1 x klatschen)

  • Kleinen Ball über seinen Kopf werfen

  • Kann mit geschlossenen Beinen ca. 10 m hüpfen

  • Das Kind kann einfache vorgezeigte Körperstellungen nachmachen

  • Kann Seifenblasen, die frei im Raum schweben mit beiden Händen zerplatzen

  • Kann ohne Hilfe aus dem Schneidersitz wieder aufstehen

  • Das Kind kann auf ein Zeichen (klatschen) aufhören zu laufen

  • Das Kind kann einen Fuß vor den anderen setzen – über eine Länge von 2m (Ferse - Zehe)

 

 

Praktische Übungsangebote:

 

 

Bewegung der Beine nach einem bestimmten Muster und Rhythmus (Linen gehen, Wegen und Muster gehen od. hüpfen)

 

 

Ziele:

  • Steigerung der Energie und Muskelkraft

  • Verbesserung der Bewegungskoordination (rechte u. linke Körperhälfte)

  • Verbesserung des Gleichgewichtssinnes

 

 

Kriechübungen – sich auf allen Vieren fortbewegen (Bärengang, Seil krabbeln)

 

 

Ziele:

  • Steigerung der Energie und Muskelkraft

  • Verbesserung der Bewegungskoordination (rechte u. linke Körperhälfte)

  • Verbesserung des Gleichgewichtssinnes

 

 

Balancieren und Gleichgewichtsübungen Kopfbalance, groß u. klein machen, mit einem Bein auf kleiner Fläche balancieren, Stab od. Ball balancieren

 

 

Ziele:

  • Stimulation und Verbesserung des Gleichgewichtssinnes

 

 

Körperstellungen (Partner oder Puppe)

 

 

Ziele:

  • Steigerung der Energie und Muskelkraft

  • Verbesserung der Vorstellung über den eigenen Körperhälfte

  • Erfahrungen sammeln über die Ausmaße und Funktionen der eigenen Körperteile

  • Raumerfahrung in Bezug zum eigenen Körperhälfte

 

 

 

 

 

 

  1. 2. Feinmotorik:

 

 

Für das Erlernen des Schreibens ist der problemlose Einsatz beider Hände wichtig.

Der Schulanfänger soll seine Hände aber auch beim Schneiden, Kleben, Reißen, Falten optimal gebrauchen können. Eine altersgemäße Wahrnehmungsfähigkeit und eine differenzierte Grob- und Feinmotorik sind dafür unabdingbare Voraussetzungen.

Bei den feinmotorischen Übungen stehen nicht nur der Gebrauch der Hände, der Finger, der Handgelenke und die Koordination beider Hände im Mittelpunkt, sie schließen auch die Füße mit ein.

Gegenstände festhalten und gezielt wieder loslassen, Hände drehen zu können und den Gebrauch beider Hände zu koordinieren.

 

Schreibübungen sind dafür keinesfalls zielführend, denn ein verfrühter Einsatz von Schreibbewegungen führt zu Verkrampfungen der Hand- u. Fingermuskulatur und demotiviert das Kind.

 

Einfache Übungsangebote aus dem täglichen Leben des Kindes (Kleidung selbstständig anziehen, der Umgang mit kleinen Handgeräten, das Sortieren verschieden großer Gegenstände, ...) trainieren diese Fertigkeiten am besten.

 

 

 

Beobachtungshilfen:

 

  • Kind kann sich allein aus- u. anziehen (Knöpfe, Ösen, Reißverschlüsse, Socken und Handschuhe richtig an- u. ausziehen)

  • Kann mit den Bändern seiner Schuhe eine Schleife binden

  • Das Kind kann verschiedene Verschlüsse öffnen (Tube, Glas, Klettverschluss..)

  • Gegenstände mit Löchern auf einer Schnur auffädeln

  • Das Kind kann mit kleinen Bausteinen einen Turm bauen

  • Das Kind kann mit einer Pinzette Materialien aufheben (Körner, Watte,...)

  • Das Kind kann Messer u. Gabel benützen

  • Das Kind kann verschiedenste Materialien umfüllen (Sand, Perlen, Wasser, vom Becher ins Glas oder verschieden große Trichter)

  • Das Kind kann beim Zeichnen schräge Striche ausführen

  • Das Kind kann mit einer Schere auf einer vorgezeichneten Linie schneiden

  • Das Kind kann Wäsche oder Büroklammern auf verschiedene Materialien heften

  • Das Kind kann seine Finger isoliert benützen (die Finger sagen zum Daumen „guten Tag“ - beim zweiten Mal mit geschlossenen Augen

 

 

 

 

Praktische Übungsangebote:

 

 

Beidhändige Übungsformen (Regenbogen malen, Turm bauen, Tuch schwingen)

 

 

Ziele:

  • Steigerung der Energie und Muskelkraft

  • Verbesserung der Koordination beider Hände

  • Unabhängiges Arbeiten beider Hände

  • Zielgerichteter Einsatz einer Hand

  • Zielgerichteter Einsatz beider Hände

 

 

Isolierte Fingerbewegungen (jeder Finder darf malen, Fingerpuppen, schreiben am Computer)

 

 

Ziele:

  • Steigerung der Muskelkraft

  • Verbesserung der Griffarten der Hand (Pinzetten- und Zangengriff)

 

 

Gezielte Greifübungen (Papier reißen, Kartenhäuser bauen, Knotenspiel, Murmelspiel)

 

 

Ziele:

  • Steigerung der Muskelkraft in den Fingern

  • Gezielte Übungen des Pinzetten- u. Zangengriffes

  • Verbesserung des Zusammenspiels von Auge und Hand (Auge- Handkoordination)

 

 

Schreibvorübungen/Schreibübungen (Kreide, mehrere Stifte in einer Hand, Deostift)

 

 

Ziele:

  • Steigerung der Muskelkraft in den Fingern

  • Verbesserung der Griffarten

  • Verbesserung der Stifthaltung

  • Verbesserung der Stiftführung

 

 

 

 

  1. 3. Taktil - Kinästhetischer Bereich:

 

 

 

Der Tastsinn ist die Grundlage jeder Wahrnehmung und somit die Wurzel jeder Erkenntnis. Ganz besonders gut zum Ausdruck kommt das in dem Satz „Jetzt habe ich es begriffen“ .

Vor allem Kinder lieben es, alles in ihrer Umgebung in die Hand zu nehmen und zu untersuchen – eine wichtige Voraussetzung dafür, Gewissheit und eine Vorstellung von seiner Welt zu bekommen.

Das taktile System ist das ausgedehnteste Sinnesorgan des Körpers und das erste sensorische System, das sich im Mutterleib entwickelt.

Übungen des Tastsinns, die die Augenkontrolle ausschalten ergänzen die visuellen Informationen sehr positiv.

Gleichzeitig erfolgt auch meist eine unbewusste Schulung des Lage- und Bewegungsgefühls, sowie eine Verbesserung des Körperschemas.

Für Kinder ist es daher besonders wichtig, möglichst viele Informationen über die Handflächen, die Fußsohlen, aber auch über Rücken und Bauch zu erhalten. Nur so kann das Kind seine Umgebung wahrnehmen und im Gehirn richtig abspeichern.

 

Einfache Wahrnehmungsübungen fördern und fordern darüber hinaus die Konzentration und Aufmerksamkeit.

Das taktile System schließt verschiedene Sinne wie Temperatursinn, Drucksinn und Eigenwahrnehmung mitein und ist für schulisches Arbeiten unbedingt notwendig.

 

 

 

Beobachtungshilfen:

 

 

  • Das Kind kann taktile Reize bei geschlossenen Augen genau zeigen (mit leichtem Druck Körperteile berühren – Kind zeigt diese Stelle)

  • Kind kann gleichzeitig ausgeführte Berührungen (an zwei verschieden Stellen zeigen)

  • Das Kind kann die Reihenfolge verschiedener taktiler Reize zeigen

  • Das Kind kann einfachste Hautzeichnungen wie einen Kreis, Strich oder Schlangenlinie bei geschlossenen Augen erkennen und mit dem Finger aufzeichnen

  • Kind kann sich mit geschlossenen Augen im Raum orientieren

  • Das Kind kann verschiedene Materialien blind erkennen und unterscheiden

 

 

 

 

 

Praktische Übungsangebote:

 

 

Verschiedene Materialien mit geschlossenen Augen mit Füßen und Händen erfühlen

 

 

Ziele:

  • Steigerung der Eigenwahrnehmung

  • Verbesserung der Konzentration

  • Verbesserung des sensorischen Systems

 

 

Tastkarten

 

 

Ziele:

  • Steigerung der taktilen Sensibilität

  • Verbesserung der Konzentration

 

 

Tastspiele (Kartoffeltransport, Turmbau, Blindenstock)

 

 

Ziele:

  • Steigerung der Tastfertigkeit

  • Verbesserung der Konzentration

  • Verbesserung der Sensorik

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  1. 4. Visuelle Wahrnehmung:

 

 

Die visuelle Wahrnehmung dient dazu, verschiedene visuelle Reize zu erkennen, zu unterscheiden und sie in Verbindung mit früheren Erfahrungen zu deuten.

In diesem Bereich werden daher nicht nur verschiedenste Objekte mit den Augen wahrgenommen, sondern auch interessiert beobachtet und unterschieden.

 

Wie hat das Spielzeug genau ausgesehen? Wie groß oder wie klein war es? Welche Farben hatte es? Eine Vielfalt von Merkmalen und Eindrücken wird gespeichert und bei Bedarf rasch hervorgeholt.

 

Dieser Wahrnehmungskanal beherrscht ähnlich wie der Bereich der Feinmotorik das Schreiben und das Lesen, denn für eine Schreib- und Leseleistung ist die sichere Kontrolle durch die visuelle Wahrnehmung erforderlich.

Das Kind muss visuelle Eigenheiten unterscheiden und sich diese gut einprägen können. Es muss in der Lage sein, diese in Form eines geschriebenen Wortes umzusetzen oder sie beim Lesen wieder zu erkennen.

 

Die Wahrnehmungssinne sollen daher von klein auf geschult werden. Immer wieder sollen Kinder bewusst in Situationen zu einem „gezielten Schauen und Betrachten“ angeleitet werden.

 

 

Beobachtungshilfen:

 

 

  • Das Kind kann die Grundfarben (rot, grün, gelb, blau, braun, schwarz u. weiß) eindeutig unterscheiden und benennen können

  • Das Kind kann auch dann die Farben unterscheiden, wenn sie übereinander geordnet sind

  • Das Kind kann einen Lichtpfeil oder einen Stift mit den Augen verfolgen ohne dabei den Kopf zu bewegen

  • Das Kind kann Unterschiede auf zwei ähnlichen Bildern angeben

  • Das Kind kann halbierte Bilder wieder zusammensetzen

  • Das Kind kann zw. Bildern und Gegenständen Ähnlichkeiten herausfinden und diese auch benennen (eine reale Katze und ein Bild von einer Katze)

  • Das Kind kann Steine u. Legematerial lt. Vorlage oder Vorgabe (bildlich oder mündlich) legen

  • Das Kind kann seinem Alter entsprechendes Puzzle bauen

  • Das Kind kann mit Hilfe von Punkten eine Abbildung vervollständigen

  • Das Kind kann mit Hilfe von Fotos Gesichtsausdrücke und Körperstellungen nachstellen

  • Das Kind kann farbige Reihen (Perlen, Steckbrett, Spielkarten,...) fortsetzen

 

Praktische Übungsangebote:

 

 

Spuren verfolgen (Lichtspuren, Farbspuren, Bilderspuren, Murmeln, Fäden)

 

 

Ziele:

  • Steigerung der optischen Wahrnehmung

  • Verbesserung der Visuomotorik

  • Verbesserung der Augenmuskelfunktion

 

 

Farben- und Formenkonstanz (Karomuster, Farbenzauber mit Kärtchen, aus Umrissen Gegenstände erkennen, Groß- u. klein, Nagelbrett)

 

 

Ziele:

  • Steigerung der optischen Wahrnehmungskonstanz

  • Verbesserung der Visuomotorik

  • Verbesserung der visuellen Merkfähigkeit

 

 

 

Visuelle Wahrnehmungsspiele (Lupenspiel, Memory, Farbendieb)

 

 

Ziele:

  • Steigerung der optischen Wahrnehmungsfähigkeit

  • Verbesserung der Visuomotorik

  • Verbesserung der Augenmuskelfunktion

  • Verbesserung der visuellen Differenzierung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  1. 5. Auditive Wahrnehmung:

 

 

Die auditive Wahrnehmung, besonders die Fähigkeit zur Unterscheidung von Phonemen (=kleinste bedeutungsunterscheidende sprachliche Einheit -Bein-Pein-)

ist eine wichtige Voraussetzung für den Erwerb eines differenzierten Wortschatzes und für das Erlernen von Schreiben und Lesen.

 

Gut zu hören ist für das Kleinkind die Bedingung dafür, verständlicher zu sprechen und das Gehörte wiederum einwandfrei im Gehirn zu verankern. Deshalb sollen Eltern und Pädagogen ihre Aufmerksamkeit sehr bald bei der Entwicklung des Kindes auf die Hörfähigkeit und Horchbereitschaft lenken.

 

Die Klärung folgender Fragen ist dabei wichtig: versteht mich das Kind auch, wenn ich es von hinten anspreche? Kann es meine Anleitung mit seinen Worten wiederholen? Hört es feine Unterschiede wie z.B. Endungen (n/m)?

Bei auftretenden Problemen in diesem Bereich zeigen sich auch Mängel beim Schreiben von Ziffern bzw. beim Lösen von Rechenoperationen (Ziffer und Operationszeichen werden nicht verstanden).

 

Das Ohr kontrolliert außerdem mit Hilfe des Gleichgewichtsorganes sämtliche Muskeln in unserem Körper.

Man unterscheidet das aktive Aufnehmen von Informationen (=Horchen) und das passive Aufnehmen von Informationen (=Hören).

 

 

Beobachtungshilfen:

 

 

  • Das Kind kann mit geschlossenen Augen verschiedene Geräuschquellen gut erkennen und nachmachen (klopfen, rascheln, stampfen, reiben,...)

  • Das Kind kann die Richtung der Geräuschquellen zeigen und genau benennen

  • Das Kind kann auf die Geräusche der Umwelt bewusst horchen und diese benennen (Fahrzeuge, Wind, Wasser,...)

  • Das Kind kann bei störenden Geräuschen (Musik im Radio) auch wichtige Informationen aufnehmen

  • Das Kind kann einfache Rhythmen durch klatschen fortsetzen

  • Das Kind kann sinnlose Silben (mido, lasu, huli,...) richtig nachsprechen

  • Das Kind kann eine kurze Geschichte mit eigenen Worten sinnrichtig nacherzählen

  • Das Kind kann ähnlich klingende Wortpaare unterscheiden (Rand/Band)

  • Das Kind kann melodische Wortfolgen oder Satzmelodien wiedergeben (Befehle, Fragen)

 

 

Praktische Übungsangebote:

 

 

Geräuschspiele (Akustisch Signale, verschiedene Sache „hören“)

 

 

Ziele:

  • Steigerung der akustischen Wahrnehmungsfähigkeit

  • Verbesserung der auditiven Differenzierung

  • Verbesserung der Aufmerksamkeit

 

 

Horch- und Melodiespiele (Schritte zählen, heb die Hand, der Cent ist gefallen, Wortspiel, mehrere Aufträge erteilen, Melodie hören, Morsespiel)

 

 

Ziele:

  • Steigerung der akustischen Wahrnehmungsfähigkeit

  • Verbesserung der Aufmerksamkeit

  • Steigerung der auditiven Differenzierungsfähigkeit

  • Steigerung des gezielten Horchens

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  1. 6. Sprechen:

 

 

Sprechen zu können ist eine wesentliche Bedingung für die Entwicklung des Denkens. Sprechen macht Kommunikation erst möglich.

Mit Begeisterung verfolgen die Eltern die ersten Worte und Sätze ihres Kindes.

Dabei sind sie so sehr mit der Sprache des eigenen Kindes beschäftigt, dass sie oft den Blick für das eigene richtige Sprechen verlieren.

 

Sie kommunizieren viel zu lange in der Babysprache, akzeptieren die einfache Sprachstruktur des Kindes sogar bis hin zum Schulanfang und übertragen sie sogar auf den Erwachsenenbereich.

 

Unsere Kinder können das Sprechen aber nur durch Nachahmung lernen. Es ist für Eltern daher besonders wichtig, den Kindern viele Wörter anzubieten, zu erklären und klare Satzstrukturen vorzugeben.

 

Außerdem ist es notwendig dem Kind zu zuhören, seine Sprechlust und sein Mitteilungsbedürfnis zu wecken und zu fördern, sowie ihm Handlungsabläufe und Situationen zu verdeutlichen.

Auf diese Weise wird das Kind zum freien und gebundenen Sprechen angeregt.

 

 

 

 

Beobachtungshilfen:

 

 

  • Das Kind kann sprachliche Anweisungen der Eltern befolgen

  • Dass Kind kann die Satzstruktur annähernd grammatikalisch richtig bilden

  • Der Wortschatz des Kindes soll seinem Alter entsprechen

  • Der aktive und passive Wortschatz des Kindes ist gleich groß (Kind kann auch darüber sprechen, was es verstehen kann

  • Das Kind antwortet auf gestellte Fragen sinnrichtig

  • Das Kind kann einfache Begriffe aus seinem täglichen Umfeld erklären

  • Das Kind kann die Selbstlaute richtig artikulieren, man kann deutliche Veränderungen im Mundbereich sehen

  • Das Kind kann die Satzmelodie der jeweiligen Satzart anpassen (Fragesatz, Befehle, Ausrufe,..)

 

 

 

 

 

 

Praktische Übungsangebote:

 

 

 

Lautübungen (Spiegelübung, Nachahmungsübung-Zunge-Mundraum, Blasübung mit Seifenblasen)

 

 

Ziele:

  • Steigerung der Sprechfertigkeit

  • Verbesserung des Wortschatzes

  • Verbesserung der Artikulation

 

 

 

Wortschatzerweiterungsübungen (Kimspiele-konkrete Gegenstände Reihen bilden, Gegenstände unter Decke verstecken, Koffer packen, Zungenbrecher und Reime

 

 

Ziele:

  • Steigerung der Sprechfertigkeit

  • Verbesserung und Aufbau des Wortschatzes

  • Verbesserung der Artikulation

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  1. 7. Körperschema und Lateralität

 

 

Aus entwicklungspsychologischer Sicht ist das Spüren und Fühlen des eigenen Körpers ein wichtiger Baustein in der Entwicklung eines Kindes.

Darüber hinaus bilden das Körperschema (Bewusstsein des eigenen Körpers) und der Körperbegriff (Kenntnis der eigenen Körperteile und des Körpers) die Grundlage für den Zugang der Umwelt und für die Orientierung darin (Grobmotorik und Gleichgewicht).

 

Ein sehr wichtiger Bereich, der für das Körperbewusstsein eine prägende Rolle spielt, ist die Lateralität, besser bekannt unter dem Begriff „Händigkeit“.

Sie sagt aus, welche Körperseite bewusst und verstärkt zum Einsatz kommt. Man spricht auch von der Dominanz einer Körperseite, die eine wesentliche Rolle bei der Kooperation beider Gehirnhälften spielt.

 

Schwierigkeiten in der Raumorientierung (rechts, links, oben, unten,..) sowie beim Überkreuzen der Körpermitte führen auch meist zu Problemen in den Bereichen Schreiben, Lesen und Rechnen.

 

Allzu gerne trainieren Eltern ganz unbewusst dahingehend ihre Kinder, indem sie den Löffel von rechts reichen, den Ball an die rechte Seite rollen, ... .

Es mag zwar gut gemeint sein, aber der Schaden dieser Einflussnahme ist groß. Alle Mechanismen für diese Arbeit der beiden Körperhälften sind im Gehirn fest verankert, eine „Umpolung“ ist unmöglich, sie führt nur zu einer Verwirrung des Kindes und zu Schwierigkeiten beim Einsatz der betreffenden Körperhälfte.

 

 

 

Beobachtungshilfen:

 

 

  • Das Kind kann ein Bild von sich selbst zeichnen, auf dem die wichtigsten Körperteile erkennbar sind

  • Das Kind kann Körperteile benennen und am eigenen Körper zeigen

  • Das Kind kann gewünschte Körperteile an einer Puppe oder Zeichnung zeigen

  • Das Kind kann seine Größe einschätzen und an der Wand zeigen

  • Das Kind hat eine bereits festgelegt Dominanz

  • Das Kind kann die Körpermitte überkreuzen (Material von links nach rechts legen, ohne dieses in die andere Hand zu nehmen)

 

 

 

 

 

Feststellen der dominanten Körperseite: (grobe Einschätzung)

 

 

  • Mit welcher Hand schreibt das Kind?

  • Mit welcher Hand bedient es den Lichtschalter?

  • Mit welcher Hand wickelt es den Faden auf?

  • Mit welchem Fuß beschreibt es einen Kreis?

  • Auf welchem Bein steht es beim Einbeinstand?

  • Mit welchem Fuß klopft es den Takt?

  • Mit welchem Auge schaut es durch das Schlüsselloch?

  • An welches Ohr hält es die tickende Uhr?

  • An welches Ohr hält es das Telefon?

 

 

 

Praktische Übungsangebote:

 

 

Körperspiele (Körperwahrnehmung unter Decke die Mama abtasten und Körperteile benennen, mit Seil Körperlänge legen, Psychomotorische Übungen – Rollbrett, Pedalo, Roller, Rolleskater)

 

 

Ziele:

  • Steigerung der Geschicklichkeit

  • Verbesserung der Körperwahrnehmung

 

 

 

Rechte Seite/Linke Seite (Schnur legen-dabei re. u. li. Gegenstände aufsammeln,

Spannübung – Schnüre von re.nach li. auflegen, Achterspuren)

 

 

 

Ziele:

  • Bessere Wahrnehmung für beide Körperhälften

  • Optimaleres Zusammenspiel von rechter u. linker Körperhälfte

  • Bessere Raumorientierung

 

 

 

 

 

 

 

  1. Sozialemotionale Schulfähigkeit

 

Diesen Bereich kann man nur sehr schwer überprüfen und üben. Die besten Möglichkeiten diese Fähigkeiten zu erproben bietet die Familie im weitesten Sinn, denn in ihr sollten bis zum Schuleintritt – also über sechs Jahre – Grundsteine für Gruppenfähigkeit, emotionale Stabilität und Arbeitshaltung gelegt werden.

Nach sechs Jahren neue Richtlinien zu schaffen bereitet dem Kind meistens derart große Schwierigkeiten, dass diese zum Stolperstein für Schulanfänger werden können.

 

  1. 1. Gruppenfähigkeit

 

Die Beobachtung des sozialen Verhaltens ist ein wichtiger Teil bei der Schüler-

beobachtung. Wenn das Kind sich schwer in eine Gruppe einfügen kann und aufgestellte Regeln nicht befolgt, kann das auch (negative) Auswirkungen auf andere Fertigkeiten wie z.B. lesen und schreiben haben. In diesem Fall muss man das Kind genau und angeleitet beobachten und mit viel Geduld einen Übungsweg bereit-stellen.

 

Beobachtungshilfen:

 

  • Das Kind kann mit anderen Kindern freundschaftlich umgehen

  • Das Kind kann mit anderen Kindern in sprachlichen Kontakt treten

  • Das Kind reagiert nicht verschüchtert, wenn es angesprochen wird

  • Das Kind kann Sprache u. körperliche Mimik übereinstimmen (z.B. Es spricht freundlich und ballt dabei nicht die Faust

  • Das Kind kann die Führerrolle anderer in der Gruppe akzeptieren

  • Das Kind kann auf andere Kinder Rücksicht nehmen, indem es wartet, zuhört und seine Hilfe anbietet

  • Das Kind kann anderen Kinder helfen

  • Das Kind kann die Arbeitsergebnisse von anderen anerkennen- es ist nicht traurig oder gar wütend, weil der beste Freund weniger Fehler hat

  • Das Kind kann den Rhythmus in der Gruppe (Jausenzeiten, Zeit des Arbeitens, des Zuhörens,..) beachten

  • Das Kind kann die aufgestellten Regeln befolgen und die daraus resultierenden Folgen akzeptieren

  • Das Kind kann Konflikte um seine Person angemessen austragen – ohne gleich aggressiv zu werden

 

Praktische Übungsangebote:

 

Spiele wie z.B. Namensspiel, Suchspiel, Nähe und Distanz, Anlehnen, Stille Kette können in der Schule oder mit mehreren Kindern zu Hause praktiziert werden. Bei Kindern mit solchen Schwierigkeiten ist der Kontakt mit den Eltern sehr wichtig!

 

  1. 2. Emotionale Stabilität

 

 

Um gezielt lernen zu können, sollte das Kind emotional stabil sein, denn Angst beein-flusst erwiesenermaßen die Lernleistung. Ein Kind kann aber nur dann stabil sein, wenn es – mit all seinen Stärken und Schwächen – Selbstvertrauen entwickelt hat.

So fällt es dem Kind leichter, über schwierige Situationen zu sprechen und diese auch zu meistern.

Dieser Bereich lässt sich nicht durch Übungen trainieren. Es liegt in den Händen der Eltern und der Pädagogen den Kindern die notwendige Sicherheit im häuslichen und schulischen Umfeld zu bieten.

 

 

Beobachtungshilfen:

 

 

  • Das Kind kann seine Empfindungen angemessen zeigen

  • Das Kind kann sein Können gut einschätzen (weder über- noch unterschätzen)

  • Das Kind wagt sich auch an unbekannte Aufgaben heran

  • Das Kind kann seine eigenen Bedürfnisse angemessen äußern

  • Das Kind stellt seine Ansprüche in angemessener Form

  • Das Kind kann Kritik und Misserfolg ertragen

  • Das Kind hat Freude am eigenen Erfolg

  • Das Kind kann ohne dauernden Zuspruch arbeiten

 

 

Wichtige Rahmenbedingungen innerhalb der Familie:

 

 

  • Transparenz von Regeln in der Familie

  • Kindgerechte Strukturierung des Tagesablaufes (keine Überforderung, geregelte Essens-, Schlaf- und Aufstehzeiten)

  • Dem Kind in der Familie genügend Zeit einräumen

  • Für das Kind sichtbar machen, wann Eltern wirklich Zeit haben und gemeinsam diese Zeit einteilen und genießen

  • Kinder sind keine kleinen Erwachsenen!

  • Geschwister sind verschieden – auch Eltern unterscheiden sich vom Können und von der Leistung ihrer Kinder

  • Situationen schaffen, in denen das Kind sowohl Freude als auch Trauer äußern und zeigen kann

  • Erfolge der Kinder aufzeigen und gemeinsam darüber sprechen

  • Schwächen der Kinder nicht immer aufzeigen und als großes Problem darstellen

 

 

  1. 3. Arbeitshaltung und Aufgabenverständnis

 

 

In der Schule muss das Kind sein Aufgabenverständnis und seine Arbeitshaltung täglich unter Beweis stellen. Der Begriff „Aufgabenverständnis“ lässt sich folgendermaßen definieren: „Das Aufgabenverständnis kennzeichnet die Auffassungsgabe eines Kindes, die sich sowohl auf die Schnelligkeit als auch auf die Vollständigkeit bezieht“.

 

 

 

Beobachtungshilfen: (bei aufgetragenen Aufgaben, Hausübung)

 

  • Das Kind kann seine alltäglichen Aufgaben (anziehen, Schultasche aus- u. einräumen,) erledigen

  • Das Kind kann ohne intensive Anleitung alleine arbeiten

  • Das Kind kann bereits Tranferleistungen erbringen (Im Winter ist es kalt, darum brauche ich warme Kleidung,..)

  • Das Kind kann seine Aufgaben zügig durchführen

  • Das Kind hält bei der Bewältigung der Aufgabe bis zum Ende durch

  • Das Kind zeigt bei der Aufgabenbewältigung Genauigkeit

  • Das Kind kann Gespräche aufmerksam verfolgen

  • Das Kind kann sachbezogene Fragen beantworten

  • Das Kind versteht altersgemäße Spielregeln und kann diese auch anwenden

  • Das Kind kann die vorgesehenen Aufgaben im vorgegebenen zeitlichen Rahmen bewältigen

 

 

 

 

    Praktische Übungsangebote:

 

  • Gegenstände verstecken od. verändern (Kind verlässt den Raum u. Gegenstände werden versteckt od. verändert (vgl. Visuelle Wahrnehmung)

     

  • Alltägliche Vorgänge genau beschreiben (vgl. Sprechen)

     

  • Wie heißt mein letztes (erstes, zweites,...) Wort? Erwachsener spricht langsam einen Satz und fragt das Kind nach jeweiligem Wort (Auditive Wahrnehmung)

     

  • Singspiele können durch Handzeichen unterstützt werden (z.B. Symbole für Haus, Baum, Tiere,...) - (vgl. Sprechen und Visuelle Wahrnehmung)

     

 

  1. Kognitive Schulfähigkeit

 

Viele Menschen sind noch immer der Meinung, dass zuerst kognitive Fähigkeiten dem Kind das Tor zu Schule öffnen. Doch immer mehr Erfahrungen zeigen, dass es genau umgekehrt ist: Voraussetzung für das schulische Lernen sind jene Fertigkeiten

die am Anfang beschrieben und besprochen wurden.

Diese zu festigen und zu üben, steht am Anfang jeglicher schulischer Arbeit.

 

Der Vorteil bei der Beobachtung kognitiver Fähigkeiten besteht darin dass sehr genau festgestellt werden kann, ob das Kind bereits die Voraussetzungen für das Lesen, Schreiben und Rechnen entwickelt hat.

 

 

  1. 1. Lesevoraussetzungen und Lesevorkenntnisse

 

Eine gut funktionierende visuelle Wahrnehmungsfähigkeit ist wichtig für das Lesen-Lernen.

Zuerst soll das Kind unabhängig von den zu erlernenden Buchstaben Formen in verschiedenen Größen und Farben wahrnehmen, wieder erkennen und zuordnen können. Diese Fähigkeit erleichtert es dem Kind, sich die Buchstaben zu merken und in der Folge mehrere Buchstaben zusammenzulauten (=lesen).

 

Natürlich ist es besonders wichtig, Interesse für geschriebene Geschichten zu wecken und zu fördern, daher sollten alle, die mit Kindern arbeiten und leben, viele Geschichten vorlesen.

 

 

Beobachtungshilfen:

 

  • Das Kind zeigt Interesse für Symbole und Piktogramme und versucht, diese auch zu deuten

  • Das Kind versucht die Schrift zu entziffern, indem es einige Buchstaben richtig benennt

  • Das Kind hat bereits Beziehung zu Büchern und erzählt sinngerechte Geschichten zu deren Abbildungen

  • Das Kind kann aus Bildern Informationen entnehmen und diese auch versprachlichen

  • Das Kind möchte gerne lesen lernen und versucht immer wieder Wörter aus seinem Umfeld zu entziffern

 

Praktische Übungsangebote:

 

Lust auf Bücher wecken, viel vorlesen, beim Einkauf auf bestimmte Buchstaben hinweisen, ...

 

  1. 2. Symbolverständnis

 

 

Die Entwicklung des Symbolverständnisses ist wichtig für ein möglichst formgerechtes und fehlerfreies Abschreiben.

Das Kind soll zu Hause immer wieder auf Symbole hingewiesen werden, diese verbalisieren und versuchen, diese bei anderen Gelegenheiten wieder zu erkennen.

Das Symbolverständnis ist eine wichtige Vorarbeit zum Erkennen von Buchstaben und Ziffern.

 

 

Beobachtungshilfen:

 

  • Das Kind kann ausgehend von verschiedenen Zeichen Handlungen ableiten (Richtungen mit der Hand angeben, Symbol für Umkehrung finden,...)

  • Das Kind kann einfachste Symbole, die von anderen Kindern verstanden werden, erfinden

  • Das Kind kann bekannte Piktogramme wiedererkennen

  • Das Kind kann einfachste Symbole mit Hilfe von Stäbchen, Wollfäden usw. nachlegen

 

3. Formwahrnehmung

 

 

Die Eltern sollten von Anfang an auf verschiedene Formen aus der Umwelt auf-merksam machen z.B. mit der Frage: „Was ist spitz, rund, eckig ...?“

Die Kinder sollten dabei immer wieder angeregt werden, diese wahrgenommen Formen aus Umgebung und Natur zeichnerisch umzusetzen.

 

Beobachtungshilfen:

 

  • Das Kind kann Aufgaben in denen gemeinsame Merkmale oder Eigenschaften zu berücksichtigen sind lösen (alle grünen Dreiecke in die grüne Schachtel,..)

  • Das Kind kann Formenreihen fertig stellen (rotes Dreieck, blauer Kreis, grüner Kreis,...)

  • Das Kind kann Symbole und konkrete Dinge richtig ordnen (Karte mit Auto – richtiges Spielauto,...)

  • Das Kind kann einfache Formen mit einem Stift umfahren und Unterschiede am eigenen Blatt nennen (rund, eckig, spitz,...)

  • Das Kind kann Formen aus dem Gedächtnis aufzeichnen

 

4. Mengenauffassung

  1. Das Kind sollte für Mengen sensibilisiert sein, um in der Schule Rechenaufgaben bewältigen zu können. Gegenstände aus seiner Umwelt soll das Kind mit Worten vergleichen. (5 Bäume =5 Autos)

Die Schulanfänger sollten für sich Strategien entwickeln können, die ihnen ermöglichen, einfachste Zählübungen durzuführen und handelnd mathematische Aufgaben auszuführen (Essen gleich aufteilen, Spielsachen gerecht verteilen, Gläser mit Saft gleich auffüllen, ...).

 

Beobachtungshilfen:

 

  • Das Kind kann Mengen hinsichtlich ihrer Mächtigkeit vergleichen (mehr-weniger)

  • Das Kind kann eine Menge in 2 oder 3 Teilmengen aufteilen (eine Menge von Zuckerln – 3 Teller – wie viele Zuckerln kommen auf jedes Teller?)

  • Das Kind kann Zuordnungen ausführen z.B. bei einem Bild mit vier Punkten vier Bausteine legen

 

5. Merkfähigkeit

  1. Für die Arbeit mit einem Schulanfänger ist es wichtig, die verschiedenen Bereiche der Merkfähigkeit zu kennen. Welcher Bereich, ob der visuelle, der auditive oder der haptische Bereich (=tätiges Handeln) die beste Speicherkapazität besitzt, ist individuell verschieden. Bei jedem Kind ist ein anderer „Kanal“ besonders gut aus-geprägt; außerdem sind auch oft Mischformen möglich.

Das Kind sollte auf jeden Fall fähig sein, Informationen zu speichern und diese auf bestimmte Reize hin wiederzugeben.

Bei der Beobachtung dieser maßgeblichen Fähigkeit sind jedoch alle bereits erwähnten Wahrnehmungsbereiche miteingeschlossen. Sie bedingen ein positives oder negatives Behaltevermögen.

 

Beobachtungshilfen:

 

  • Das Kind kann einfache Reime wiederholen u. nach längerer Zeit wiedergeben

  • Das Kind kann Ereignisse aus seiner näheren Umgebung in eine zeitliche Ordnung bringen (morgens habe ich, mittags werde ich,...)

  • Das Kind kann Bilderreihen richtig auflegen und auch begründen

  • Das Kind kann Sinnwidrigkeiten (Mensch mit 3 Beinen,.) erkennen u. verbalisieren

  • Das Kind kann Analogien bilden (Ofen-heiß, Pfeffer-scharf,...)

  • Das Kind kann kausale Zusammenhänge verstehen u. verbalisieren (wenn ich zu schnell laufe, kann ich mich verletzen,..)

     

NACHWORT

Nach dieser Fülle von Beobachtungen haben die Eltern bereits ein Bild von ihrem Kind, das für eine gezielte Förderung und Übung eine gute Grundlage darstellt.

Es wäre aber völlig falsch nun unentwegt zu üben und zu perfektionieren, denn das Kind will in seiner individuellen Persönlichkeit, die Stärken und Schwächen mitein-schließt, angenommen werden.

 

Um ein Kind richtig zu verstehen und die Grundlage für gezieltes und maßvolles Üben zu festigen, ist das familiäre Umfeld des Kindes überaus wichtig, da es offene Fragen beantworten, jedoch auch viele Erklärungen für das Verhalten eines Kindes liefern kann.

 

Für das Kind ist es sehr wichtig, dass im Elternhaus von Anfang an großes Interesse für die Schule und die schulische Arbeit besteht. Das Kind soll über jegliche Ereignisse in der Schule unbeschwert berichten können. Dazu gehört auch, dass es von Misserfolgen erzählen darf.

Das Kind soll Hausübungen alleine ausführen können und dafür auch einen geeigneten Platz zuhause zur Verfügung haben. Wenn es für Hausübungen länger als eine Stunde benötigt, dann ist es wichtig, die Ursachen dafür zu ergründen: sind die Aufgaben zu umfangreich, trödelt das Kind oder versteht es die Aufgabenstellung nicht?

Dieser Turm soll ein Sinnbild für den wunderbaren Bau des kindlichen Körpers sein:

Ziel ist nicht die Vollständigkeit des Turmes (denn aus wie vielen Bausteinen muss ein Turm bestehen?), sondern die Einzigartigkeit seiner Existenz.

Liebe Eltern – nehmen sie daher ihr Kind mit allen Stärken und Schwächen an und geben Sie ihm so viele Hilfen als nötig! Das Kind muss unbedingt spüren, dass in erster Linie sein Wohl wichtig ist, nicht nur seine Leistungen in der Schule. Und vor allem: Respektieren sie seine Eigenheiten!

Schulfähigkeit“ soll nicht heißen, dass Kinder schon zu allem fähig sein müssen, was in der Schule verlangt wird.

Jedes Kind braucht die konkreten Erfahrungen in und mit der Schule um ein kompetentes Schulkind sein zu können.

 

ZUM SCHULKIND WIRD DAS KIND ERST IN DER SCHULE